„Mit euch wird Europa lebendig!“, so lobten die rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten aller demokratischen Parteien die Schülerinnen und Schüler des Französisch-Leistungskurses des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, die am Dienstag der Einladung nach Mainz gefolgt waren. Im Januar hatte diese engagierte Gruppe des BvSG in Andernach am ersten deutsch-französischen Schüler-Landtag teilgenommen und gemeinsam mit achtzig Jugendlichen aus Rheinland-Pfalz und der französischen Partnerregion Bourgogne Franche-Comté ihre politischen Forderungen in Ausschüssen zu den Themenbereichen Klimaschutz, Demokratie und Europa diskutiert. Positiv überrascht zeigten sich die Organisatoren des Schülerlandtags darüber, dass die Sprache keinerlei Barriere darstellte und sich die deutschen und französischen Schüler/innen auch lange nach Programmschluss noch sehr angeregt über die Themen austauschten. In der abschließenden Plenarsitzung, die von Riccarda Moll als Schüler-Landtagspräsidentin souverän geleitet wurde, forderten die Schüler/innen unter anderem die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre, einen kostenfreien ÖPNV und mehr Demokratieerziehung.

Im Nachgang wurden die Ergebnisse der deutsch-französischen Schüler-Ausschüsse an die zuständigen Gremien des Landtages weitergeleitet und so erlebten die Andernacher Schülerinnen und Schüler nun vier Monate später, wie mit ihren Forderungen weitergearbeitet wurde. Nach der Eröffnung des Europa-Ausschusses durch Landtagspräsident Hendrik Hering, erläuterte Riccarda Moll zunächst die von den Jugendlichen erarbeiteten Vorschläge. Abgeordnete aller Parteien ergriffen anschließend das Wort und machten neben ihrem Lob für das Engagement der Jugendlichen und der Bewunderung für deren Sprachkompetenzen vor allem ihre parteipolitischen Programme deutlich. Auch wenn es schön war, ein so positives Feedback zu bekommen, hätten sich die jungen Gastpolitikerinnen und -politiker mehr inhaltliche Bezüge zur ihren Forderungen gewünscht. Immerhin schloss der Ausschussvorsitzende Kunz den Tagesordnungspunkt mit dem Hinweis, dass er die Forderungen der Jung-Abgeordneten als Wiedervorlage im nächsten Jahr auf ihre Umsetzung hin überprüfen wolle.

Ernüchtert von der politischen Realität, aber keinesfalls resigniert, bleibt den Schülerinnen und Schülern vor allem die schöne Erinnerung an die gemeinsame Woche mit neuen französischen Freunden in Mainz.

Katharina Kaever, Französischlehrkraft