„Eine große Freude bringt uns hier zusammen!“ Mit diesen Worten begrüßte MSS-Leiterin Dorothea Esten am 8.10.24 eine große Runde geladener Gäste aus Politik und Schulverwaltung, die gekommen waren, weil Anna Katharina Kaever nach einem Jahr kommissarischer Leitung nun offiziell in ihr Amt als neue Schulleiterin am Bertha-von-Suttner-Gymnasium Andernach (BvSG) eingeführt wurde.

Weil zunächst die Schüler und Schülerinnen im Zentrum stehen sollten, hatten sie auch das erste Wort und Nina Illerich aus der Klasse 8b stellte „die Neue“ in einer kleinen Reportage vor: Schon nach dem ersten Tag in der Grundschule habe Katharina Kaever gesagt, dass sie Lehrerin werden wolle, aber nie Schulleiterin. Zum Glück habe sie immer noch Zeit zum Unterrichten und sie hoffe, dass die Kinder und Jugendlichen ihr vertrauen werden. „Für mich sind das gute Nachrichten!“, sagte die Achtklässlerin, und schloss mit der Forderung, dass der Kreis sie nun hoffentlich bei der Sanierung der Schule unterstützen werde.

Auch die Schülersprecherinnen Alexandra Bethge, Helena Calvo-Brost, Lynn Philipps und Anne Becker lobten die gute Zusammenarbeit im letzten Jahr und überreichten einen Lebensbaum mit den Fotos aller Klassen und Kurse – als Symbol und Wunsch, dass in den kommenden Jahren alle über sich hinauswachsen mögen.

Pascal Badziong übermittelte als erster Kreisbeigeordneter und Vertreter des Schulträgers die herzlichen Grüße des Landrates Dr. Alexander Saftig und betonte, dass Bildung immer das Leben junger Menschen präge und es für die Vermittlung von Respekt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein in Schulen immer auch starke Persönlichkeiten und Vorbilder brauche. Dabei komme auch der Leitung eine zentrale Rolle zu. Er sei sich sicher, dass das Herzblut für ihre Arbeit, das Kaever austrahle, auch im Klassenraum zu spüren sei und dass Kollegium wie die Schüler und Schülerinnen stolz auf ihre neue Leiterin sein könnten.

Von der ADD in Koblenz war Andrea Becker gekommen, um die besten Wünsche der Landesregierung, von Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und allen beteiligten Schulbehörden zu übermitteln sowie die Ernennungsurkunde zu überreichen. Sie hob in ihrer Rede hervor, dass sich Kaever neben souveräner Führung im Alltagsgeschäft immer auch den Blick für das Ganze bewahren solle, und erinnerte an die Namensgeberin der Schule, Friedennobelpreisträgerin Bertha von Suttner, deren Lebensthema „Die Waffen nieder!“ jeder Generation neu vermittelt werden müsse. So sei eine Erziehung zu Frieden und Gewaltlosigkeit auch das Leitbild des BvSG, z.B. als Europaschule, im bilingualen Sprachenangebot, Erinnerungsarbeit und zahlreichen internationalen Kontakten und Austauschen, und damit in hohem Maße zukunftsorientiert. Sie wünschte der neuen Schulleiterin, dass sie diese Herausforderung jeden Morgen mit Souveränität und Freude angehen könne.

Schließlich lobte Stefan Naumann vom örtlichen Personalrat den neuen Leitungsstil im Hause, durch den Kaever als Teamplayerin mit flachen Hierarchien schon Freiräume für zahlreiche neue Ideen eröffnet habe. Dies sei ein guter Grund, warum alle die Schule vielleicht nicht gerade als ein Zuhause, wohl aber ganz neu als einen Ort, in dem man gerne lebt und auflebt, erführen. Die neue Schulleiterin sei gut für das Klima wegen ihrer Positivität und ihres ansteckenden Lachens.

Musikalisch vielfältig gestaltet wurde der Festakt durch die Schulband unter Leitung von Thomas Monnerjahn, mit Liedern von der französischen Sängerin Zaz, Queen, den Sportfreunden Stiller und den Ärzten, durch ein Kollegenquintett mit ironischen a-capella-Gesängen sowie durch den Grundkurs Musik der Jahrgangsstufe 11 unter Leitung von Musiklehrerin Cornelia Krückel, der mit der inoffiziellen Schulhymne „Country roads“ das Publikum in Schwung brachte.

Nach deutsch-französischen Grüßen, auch kulinarischer Art, des französischen Kollegen Eric Cugnet kam die neue Schulleiterin in ihrer Dankesrede auf die Reportage der Schülerin aus der 8. Klasse zurück: Es sei tatsächlich nie ihr Ziel gewesen, Schulleiterin zu werden – bis vor etwa zwei Jahren, als der Ruhestand ihres Vorgängers Ulrich Hotz, der die Geschicke der Schule elf Jahre lang leitete, absehbar war. Nach langem Abwägen der Pro- und Contra-Argumente blieben schließlich fast nur noch Pro-Argumente übrig, so z.B. die Notwendigkeit, dass Frauen sichtbare Positionen übernehmen müssten und damit Vorbilder für andere darstellten, dass Beruf und Familie sehr wohl miteinander vereinbar sein müssten und vor allem die Schülerinnen und Schüler mit dem ganzen Kollegium, die ihr besonders am Herzen lägen. „Für diese Menschen übernehme ich gerne die Verantwortung!“ Mit diesem bewegenden Bekenntnis dankte sie schließlich allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft, den zahlreichen Menschen, mit denen sie sich im ersten Jahr ihrer Tätigkeit beraten und austauschen konnte, vor allem auch den großen und kleinen Menschen in ihrer Familie, und zog dann wie am ersten Tag in der Grundschule ein erstes Fazit: „Nach einem Jahr bleibe ich mit Leib und Seele Lehrerin – und Schulleiterin.“

Christian Große Rüschkamp, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit