„Die Kälte war beklemmend und eisig. In diesem Moment konnte ich mir ansatzweise vorstellen, wie es für die Häftlinge gewesen sein muss.“ So klagten einige Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen. Zum ersten Mal fand das jährliche Schülerseminar zur KZ-Gedenkstätte Dachau im Winter statt und die Kälte unterstützte die Eindrücke, die wahrgenommen wurden. „Wir hatten dicke Winterjacken an und uns war trotzdem kalt. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das für die Häftlinge war, die abgemagert waren und nur leichte Kleidung trugen.“ So berichtet ein Schüler.
Am 27. Januar 2025 machten sich 43 Schülerinnen und Schüler auf den Weg für ein dreitägiges Seminar zum Max-Mannheimer-Studienzentrum Dachau, wo sie sich schon am Tag der Anreise den bevorstehenden Rundgang im Konzentrationslager mit Material in Kleingruppen erarbeiteten. Dabei bekamen die Teilnehmenden die Baracken der Häftlinge, das Spezialgefängnis, das als „Bunker“ bezeichnet wird, den Appellplatz und das Krematorium zu sehen. Dabei durften die Jugendlichen jederzeit Fragen stellen zu den Eindrücken, die sie gerade wahrnahmen. Währenddessen schilderte die Mehrheit, dass das Krematorium, aber auch das Gefängnis sehr bedrückend wirkte. Besonders beängstigend wurden die Strafen im Spezialgefängnis, z. B. mit monatelanger Stehhaft, Zellen ohne jegliche Lichtzufuhr sowie Pfahlhängen über mehrere Stunden, wahrgenommen. Am letzten Tag setzen sich die Teilnehmenden mit einzelnen Biografien von Häftlingen auseinander. Dabei hatten sie sogar die Möglichkeit, eine KI zu befragen, die auf den Antworten eines Zeitzeugen basierte, dem mehrere tausend Fragen zu verschiedenen Themen gestellt wurden.
Auch dieses Jahr unterstütze die Kreissparkasse Mayen mit ihrer Stiftung „Für unsere Jugend“
wieder das Schülerseminar und förderte somit auch die Möglichkeit, Jugendlichen die Bedeutsamkeit der Demokratie nahe zu bringen. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf den aktuellen Rechtsruck und Faschismus in den größten Teilen der Welt. Dank diesem Seminar wurde eines klar: So etwas darf nie mehr passieren!
Jule Strobel (10c)