Jugendliche leben die deutsch-französische Schul-Freundschaft
Seit vielen Jahren treffen sich Schülerinnen und Schüler des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums mit gleichaltrigen Jugendlichen ihrer französischen Abibac-Partnerschule, dem Lycée Alfred Kastler. In diesem Jahr war das gemeinsame Ziel nach zwei Jahren Corona-Zwangspause ein ganz besonderes: Im elsässischen Niederbronn-les-Bains befindet sich eine deutsch-französische Begegnungsstätte unmittelbar neben einem deutschen Soldatenfriedhof, der die kriegerische Vergangenheit beider Länder eindringlich vor Augen führt. Sowohl der Friedhof als auch die Begegnungsstätte wird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterhalten, dessen Stiftung „Gedenken und Frieden“ die Begegnung finanziell unterstützt. Dem Volksbund ist der Einsatz für Frieden und Demokratie ein zentrales Anliegen, und so konnten deutsche und französische junge Menschen des Jahres 2023 drei friedliche und fröhliche Tage in einer Gegend verbringen, in der sich ihre Urgroßväter blutige Schlachten lieferten.
Den Friedhof kennenzulernen und sich mit den Biografien der dort beerdigten Männer zu beschäftigen, war dementsprechend ein wichtiger Programmpunkt der Schülerinnen und Schüler. In deutsch-französischen Tandems erfuhren die Jugendlichen zum Beispiel mehr über das Schicksal des jüngsten in Niederbronn begrabenen „Soldaten“, eines 15jährigen Jungen aus Schwaben, der noch in den letzten Kriegstagen eingezogen worden war.
Aber natürlich waren die schwierigen Themen der Vergangenheit am Abend auch schnell wieder vergessen, wenn man ganz in der Gegenwart gemeinsam Volleyball spielen oder tanzen konnte. Darüber hinaus organisierte das Team der Begegnungsstätte tolle Möglichkeiten, bei verschiedenen Kooperationsspielen (Foto) miteinander ins Gespräch zu kommen. Als am letzten Tag auch noch die Sonne schien, waren längst erste Freundschaften entstanden. Beim Abschied war dann spätestens klar: Wir sehen uns wieder! Au revoir!
Ilona Reuter, Französischlehrkraft