Das Datum des 9. Novembers ist mit dem Besuch von Abgeordneten in den Schulen des Landes fest verbunden: Es steht für gescheiterte und erfolgreiche, gewaltsame und gewaltlose Revolutionen; es steht für das Aufeinandertreffen demokratischer und autokratischer Kräfte: 1848 Liberalismus und Restauration, 1918 parlamentarische Demokratie und Räterepublik, 1923 Demokratie und Nationalsozialismus, 1938 Menschenrechte und Rassismus, 1989 Freiheitsdrang und Autokratie. Seit seiner Einführung haben inzwischen rund 100.000 Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz teilgenommen.
Nachdem Politikerin Moesta ihren persönlichen Werdegang hin zur „Berufspolitikerin“ schilderte, diskutierte sie anschließend mit den Schülerinnen und Schüler der Sozialkunde-Leistungskurse 11 und 12 über aktuell wichtige politische Fragen und regionalbezogene schülernahe Themen.
So bildete die Digitalisierung und Tabletarbeit einen ersten Gesprächspunkt – konkreter Anlass waren die kürzlich erfolgten Datenlecks an Koblenzer Gymnasien.
Im weiteren Verlauf rückte das Wahlrecht ab 16, die Landflucht in der Eifel und die Aufarbeitung der Ahrtal-Katastrophe in den Fokus. Später folgten noch Tempolimit, Fahrradwege und Migration.
Am Ende wurde, den Gedenktag des 9.11. zum Anlass nehmend, über den Umgang mit dem Antisemitismus im Zuge der Nahostkrise gesprochen.
Insgesamt fand an diesem Morgen ein reger Austausch statt, wobei die Anwesenden sicherlich einen tieferen und transparenteren Einblick über politische Prozesse aus der Perspektive einer Landespolitikerin aus erster Hand gewinnen konnten.
Abgeordnete anderer Parteien folgten in diesem Jahr nicht der Einladung der Schule.
Stefan Nauman