Etwas skeptisch waren die Jungen und Mädchen des 11er Leistungskurses (LK) Sport des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, als sie hörten, dass sie bei einer Fachexkursion Goalball spielen sollten. Dabei ist dieser paralympische Sport die weltweit beliebteste Sportart für Sehbeeinträchtigte und Blinde und ein Spiel, das Inklusion in besonderem Maß möglich macht. Eingeladen war der LK von Heribert Heil in die Sporthalle der Landesschule für Blinde und Sehbehindert in Neuwied-Feldkirchen.

Kollege Yannik Kessels, Leiter der Goalball-AG, empfing die Andernacher Sportler und erklärte kurz die Grundzüge des Goalball: Zwei Dreier-Teams versuchen, auf einem Volleyballfeld den speziellen Klingelball aus ihrer eigenen Spielfeldhälfte in das gegnerische Tor zu rollen und das eigene Tor mit dem ganzen Körper zu schützen.

Der Ball wird in einer dem Kegeln ähnlichen Bewegung geworfen oder auf das neun Meter breite Tor zugerollt. Ungewöhnlich dabei ist, dass während des Wurfes völlige Ruhe herrschen muss, denn im gut ein Kilo schweren Ball befinden sich drei Glöckchen, so dass die blinden Spieler ihn hören können.

Im nächsten Schritt wurden bei allen Spielern gleiche Spielvoraussetzungen gesetzt: Denn jetzt bekamen alle eine Dunkelbrille, so dass Sehende, Sehbeeinträchtigte und Blinde den Ball, das Feld und die Spieler nicht sehen zu können. Die Orientierung wird dann zu einer riesigen Herausforderung, besonders für Sehende. Tastbare Markierungslinien auf dem Boden helfen, seinen vorgegebenen Platz in der Spielfeldhälfte zu finden. Und wenn der Schiedsrichter per Pfiff den Wurf freigibt, gibt das Klingeln des rollenden Balls akustische Hilfe, um Wurfrichtung und Geschwindigkeit abschätzen und den Torwurf mit ganzem Körpereinsatz abwehren zu können. Zwei Jugendliche aus der Neuwieder Goalball-AG unterstützten die ersten Übungsversuche, bevor die ganze AG kam. In bunt gemischten Mannschaften spielten die Jugendlichen der beiden Schulen mit- und gegeneinander. Schon bald entwickelten sich spannende Spiele, gab es erfolgreiche Torwürfe und gelungene Abwehraktionen. So merkten die Gäste, dass Goalball ein in jeder Hinsicht herausforderndes Sportspiel ist, das richtig Spaß macht!

Heribert Heil, Lehrkraft des LK Sport