Die Freude war groß, als Anna Katharina Kaever, kommissarische Schulleiterin des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums (BvSG), am 21.03.24 verkünden konnte, dass in diesem Schuljahr alle sechzig Abiturientinnen und Abiturienten ihre Prüfungen erfolgreich absolviert hatten und somit die feierliche Abschlussfeier in der Mittelrheinhalle Andernach beginnen konnte. „Abistokratie – der Adel dankt ab!“ – unter diesem Motto moderierten Ann-Kathrin Wuppinger und Paula Dungs durch den Abend.
Schulleiterin Kaever zeigte sich in ihrer ersten Abiturrede sehr berührt, dass die Schülerinnen und Schüler, die sie einst als Klassenleiterin in der fünften Klasse unterrichtet hatte, nun mit ihren Abschlusszeugnissen die Schule verlassen werden: „Wir haben euch groß werden sehen!“ Immer wieder werde sie gefragt nach dem Sinn der Inhalte am Gymnasium und die aktuellen Studien zeigten gerade nicht erfreuliche Ergebnisse. Doch viel wichtiger sei ihr auch das, was in Studien nicht gemessen werden könne: die Fähigkeit kritisch mit Texten umzugehen, der Blick über den Tellerrand hin zu anderen Kulturen, sich auf der Bühne künstlerisch ausdrücken können, Toleranz gegenüber anderen. Darüber gäben auch die Abiturzeugnisse nur bedingt Auskunft: „Sie sagen wenig aus, wer ihr eigentlich seid!“ Nun müssten die jungen Erwachsenen den Schutzraum Schule verlassen, neue Räume und Wege für sich finden, auch wenn sie nicht immer geradlinig verliefen. Sie hoffe, dass die Absolventinnen und Absolventen sich der Schule weiter verbunden fühlten und schloss mit dem Wunsch: „Lebt euer Leben!“
Weitere Gratulantinnen und Gratulanten schlossen sich an: So wünschte sich Bettina Morsch, Vorsitzende des Fördervereins der Schule, dass die Abiturientinnen und Abiturienten mutig die Fragen das Lebens beantworten werden, Chancen nutzen und mit Offenheit Neues beginnen werden. Die Schülersprecherinnen Clara Müller, Alexandra Bethge und Mona Hermann hofften, dass die Jahrgangsstufe die Schulzeit in guter Erinnerung behalten werde und gute neue Kapitel im Leben beginnen mögen. Stammkursleiterin Anne Kallauch verglich die Oberstufe mit einem Spiel, nervenaufreibend, mitreißend und mit Mindestpunktzahlen. Nun sei das Spiel aus und sie wünschte den jungen Menschen Weitblick, Geduld und Ernsthaftigkeit als offene, neugierige, gebildete Menschen. Für die Jahrgangsstufe selbst sprachen Cora Merzbach, Karl Gebel und Adrian Hoffmann: Sie fanden Freunde fürs Leben, mit denen es nie langweilig wurde, man hielt zusammen, wenn es darauf ankam, sie erzählten sich gegenseitig ihre Träume und fragten, was im Leben eigentlich glücklich mache. So verabschiedeten sie sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Elternsprecherin Daniela Bross gratulierte und betonte, man müsse auf dem Weg ins Leben nicht immer alles wissen und können – wichtig sei vor allem, sich etwas zu trauen, einfach Fragen zu stellen und Hilfe anzunehmen.
Für besondere Leistungen wurden schließlich geehrt: Paula Dungs mit dem Preis der Ministerin Dr. Hubig für besonderes Engagement, Riccarda Moll, Jan Bednarski, Nikita Fritzler, Jonathan Reber und Paula Dungs für ihren Einsatz als Team der Schülersprecher:innen sowie Maresa Welker und Riccarda Moll für hervorragende Leistungen im französischen Baccalauréat, welches sie parallel zum deutschen Abitur ablegten. Dreimal wurde in diesem Jahr die Note 1.0 vergeben, und zwar für Maresa Welker, Justin Windhagen und Jan Bednarski. Preise für sehr gute Leistungen in den Fächern erhielten Jan Bednarski, Jan Schemenko und Roko Lun Cubric in Physik, Jan Schemenko zusätzlich auch in Mathematik, Justin Windhagen im Fach Geographie, Kim Bornschein für ihre Leistungen in Biologie sowie Samira Tajjiou und Katharina Hein in Chemie.
Zur fröhlichen Stimmung des Abends trug auch die Musik der Absolventen und Absolventinnen bei, so mehrere Stücke der Abi-Band mit Cora Merzbach, Riccarda Moll, Kirsten Wirges, Karl Gebel, Max Zeutzius, Emmanuel Horn und Roko Lun Cubric, ein eindrucksvoller Beitrag von Moritz Geurten und Max Zeutzius mit dem Lied „Tommi“ von AnnenMayKantereit sowie ein Lied mit Paula Dungs an der Gitarre.
Christian Große Rüschkamp, BvsG Andernach